1. Ich mag Lesungen weil …..
...ich den persönlichen Kontakt zwischen Autor und Leser spannend finde.
Als Autorin bringt mir dieser Austausch einen enormen Input an Anregungen und Motivation. Ich liebe es, meinen Figuren genau diese Stimmen zu geben, wie sie in meinem Kopfkino wüten, schreien, raunen, flüstern. Für mich sind sie ja reale Existenzen, wenn auch in einer anderen Dimension des Seins - wenn ich die Zuhörer in diese Dimension entführen kann, dann macht mich das glücklich!
2. Ich war schon auf Lesungen von …..
...einigen AutorInnen und es war stets besonders - auf jene einzigartige, charakteristische Weise, bedingt durch die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Akteure.
Die Bandbreite reicht von anspruchsvoll-ernst bis heiter-spaßig, und oft wird man richtiggehend überrascht. Wer erwartet schon bei einer Krimi-Lesung humorvoll unterhalten zu werden, wie ich das zum Beispiel bei Beate Maxian erlebt habe?
3. Ich mag keine Autorenlesungen, weil …
Ich zermartere mir das Hirn, was gegen Autorenlesungen sprechen könnte, ehrlich.
Als gelernte Juristin fällt mir schlussendlich doch etwas Konträres zur eigenen Meinung ein: Eine Gefahr besteht wohl – die Geschichte könnte ihre „Objektivität“ verlieren, wie ich es nenne.
Lese ich Bücher von AutorInnen, die ich persönlich kenne, bekommen die Worte eine veränderte „Färbung“, ich denke den Menschen und meine Beziehung zu ihm unbewusst mit. Das kann einen positiven Effekt haben, muss aber nicht zwingend.
Diesem kleinen Risiko steht jedenfalls ein großer Gewinn gegenüber, den man aus einer Live-Lesung erzielt.
4. Gehst du nur zu kostenlosen Lesungen oder bist du auch bereit dafür zu bezahlen?
Ich denke, das Thema ist eine Frage der Wertschätzung, des Rahmens und der Leistung.
Nicht zu vergessen, dass der Autor persönliche Lebenszeit und beträchtliche Energie einsetzt, um die Lesung abzuhalten, vom präsentierten Werk ganz zu schweigen. Es als bloße „Werbeveranstaltung“ abzutun, empfinde ich geringschätzig.
5. Wie erfährst du von Lesungen in deiner Nähe?
Von Lesungen erfahre ich meist durch Empfehlung von Freunde und sehr oft über Facebook – das ist eine wirklich nützliche Funktion in dieser Plattform.
6. Sollte eine Lesung ein Event, eventuell mit Musik oder einem anderen Rahmenprogramm sein, oder bevorzugst du reine Lesungen?
Besonders Musik eignet sich gut, um Texte zu transportieren und den Zuhörer in seiner Konzentration zu unterstützen. Das ist großartig, muss aber nicht zwingend sein.
7+8+9. Fährst du für eine Lesung auch in einen benachbarten Ort? Hast du dir schon einmal eine Online-Lesung angehört? Wie gefällt dir die Idee der Online-Lesung?
Um eine Lesung zu halten, fahre ich als Autorin selbstverständlich auch an andere Orte, um dem Leser entgegenzukommen. Selbst hätte ich schließlich auch nicht die Zeit, in eine andere Stadt zu fahren, um eine Lesung anzuhören.
Genau deswegen finde ich die Idee der Online-Lesung ungemein spannend. Erst kürzlich war ich erstmals bei einer Lesung im Secondlife (bei Kollegin Sabine Joey Schäffers!) und das war eine tolle Erfahrung. Wenn man sich technisch erst mal eingefunden hat (wenn ich das schaffe, gelingt es jedem ;)), kann man sich gut auf den Flow der Lesung einlassen.
Am Besten einen feinen Tee oder Wein neben den PC stellen und relaxen. Eine Live-Lesung im Pyjama genießen! Wenn das nicht verlockend ist... J
Am 30. April um 20.00 Uhr halte ich dann selbst meine erste Online-Lesung im Secondlife im Rahmen der Veranstaltung „Brennende Buchstaben“ und kann’s kaum erwarten. Vielleicht sehen wir uns, dh. unsere Avatare, dort?
Bis bald!
Im Blog von Kueperpunk2012 alles über "Brennende Buchstaben"
Zum unglaublich coolen Lesungsort "Stonehenge" in SL Stuttgart, wo am 30. April die Post abgeht!