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... oder die Tragik einer Lesung mangels Stimme

Die zweite Welt 3


Du kannst dein Bestes geben, dich vorbereiten, Tests durchführen, für optimale technische Vorraussetzungen sorgen - und trotzdem geht was schief.

Die Bänke in Stonehenge füllen sich, es sind viele Besucher gekommen. Wir Autoren freuen uns darob, trinken noch einen Schluck Tee, alles ist gut. Die Kollegin, kurz vorher vom Virus heimgesucht, muss sich nicht mehr übergeben, nimmt noch einen kleinen Bissen Zwieback zu sich. Wir drücken die Daumen, dass er bleibt, wo er hingehört. 20 Uhr 05 plaudern wir uns warm. Bild & Ton passt.

Die Stimmung in Stonehenge ist super!

Gleich in den ersten Text, wir lesen mit verteilten Rollen, es klingt fantastisch: Jennifer B. Wind wie gewohnt mit wandlungsfähiger, wunderbarer Stimme, Thorsten Küper sonor, virtuos.

Ich liebe sie -bin glücklich!

Genauso höre ich meine Figuren in meinem Kopf! (Macht euch keine Sorgen um mich, das ist ganz "normal" unter Autoren ;) )

Ein Autorentraum: Die eigene Erzählung in Hörspielqualität <3

Mit einem Mal kommt über mein Headset der Ton verzerrt und dann schon verzögert. Ich ahne bloß, wo die anderen sind, setze -vermutlich- mit Verzögerung ein. Das S.....-Wort zieht bösartig Kreise in meinen Gedanken, was ist los?

Und dann hört mich keiner mehr. Ton: aus.

Während ich 1000 Möglichkeiten durchdenke und ausprobiere, um wieder einsteigen zu können (hier macht sich das vorherige Üben bezahlt, es fallen mir tatsächlich einige Kniffe ein) halten Thorsten und Jenny die Stellung - lesen vollprofessionell weiter, retten die Veranstaltung.

Doch all die Kleinigkeiten, die ich brennend den Zuhörern hatte verraten wollen, die die Texte miteinander verbinden und lebendig machen, bleiben ungesagt, in mir verschlossen. Das ist hart, Freunde, richtig hart. Man möchte weinen, den PC anschreien, tja... was bleibt, ist weiterwerkeln, versuchen, wenigstens bei der Lesung der Kollegin dabei zu sein, um nicht auch sie im Stich zu lassen.

Aufgeben ist keine Option! (Zitat: Pinguine aus Madagaskar)

Es gelingt! Eine kleine Erleichterung allemal. Selbst enttäuscht zu sein ist schlimm, aber einen Freund zu enttäuschen, schlimmer. (Ja, selbst wenn man nichts dafür kann.)

So genieße ich zu guter Letzt, die Stimme wiederzuhaben und für den Text von Jennifer einzusetzen. Nun kann ich doch noch sagen, es hat Spaß gemacht...

...beim nächsten Mal aber bitte mit durchgehender Voice-Verbindung zum Server! :)))

Eure Petra

PS: Danke für den Knoblauch, liebste ClaireDiLunar <3 !!!

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